In Schleswig-Holstein brüten jährlich knapp vierzig Paare der Wiesenweihe, ein wichtiger Anteil des deutschen Brutbestands dieses seltenen Greifvogels. Das Wildtierkataster stellt seit mehr als zwanzig Jahren den Schutz und die Erfassung der Wiesenweihe in Schleswig-Holstein sicher. Das Wildtier Kataster bittet alle Jägerinnen und Jäger bei Sichtung von Wiesen- und auch Rohrweihen diese umgehend zu melden und das Artenschutzprojekt wo möglich zu unterstützen. Sollten Sie nicht sicher sein, ob es sich um Weihen handelt, besuchen wir Sie auch gerne im Revier.

Bericht über das Jahr 2024: Neues von der Wiesenweihe in Schleswig-Holstein

Hauptsiedlungsräume 1995-2021

Seit 1995 stellt der Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V. im Rahmen des Wildtierkatasters  Schleswig-Holstein, mit Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer, die Erfassung und den Schutz  der Wiesenweihen in Schleswig-Holstein sicher.

Im Jahr 2024 lag der Bestand bei lediglich 21 Paaren. Bei 19 davon konnte ein Brutnachweis  erbracht werden, zwei weitere Paare sind als brutverdächtig eingestuft worden. Durch  Erfassungslücken ist vermutlich von wenigen weiteren Paaren auszugehen. Hinzu kommen neun  Paare oder Einzelvögel, die zwar zur Brutzeit gesichtet wurden, allerdings nicht in Verbindung mit  einer Brut gebracht werden konnten. Die Zahl der Brutpaare ist die niedrigste im  Untersuchungszeitraums erfasste und lag damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.

Es fanden sich die meisten Bruten nördlich des Nord-Ostsee-Kanals. Dabei war der Anteil von  Brutpaaren in der Marsch, in etwa so groß wie auf der Geest. Wenige Paare wurden im Hügelland  nachgewiesen.

Zur Mahd wird eine Elektrolitze um den Brutbereich gespannt (Bild Hertz-Kleptow/LJV)

Zur Mahd wird eine Elektrolitze um den Brutbereich gespannt (Bild Hertz-Kleptow/LJV)

Als Bruthabitat wurde überwiegend Wintergetreide gewählt, nur zwei Paare fanden sich in  Grünland/Ackergrasgras. Der Bruterfolg lag deutlich unter dem Durchschnitt des Untersuchungszeitraums, es flogen insgesamt lediglich 21 Jungvögel aus. Sieben Bruten gingen verloren, davon alleine fünf nach Starkregenereignissen.