Die Initiative PRONATUR ist eine im Jahr 1988 vom Landesjagdverband ins Leben gerufene Naturschutzinitiative,  getragen von Spenden und Zuschüssen von Gebietskörperschaften und der Stiftung Naturschutz, zum Erhalt und Entwicklung wertvoller Wildtierlebensräume. Hierzu wurden Flächen angekauft oder angepachtet. Mit Hilfe der Aufstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen für die jeweiligen Flächen wurde der Bedarf für Renaturierungsmaßnahmen und Biotopflegemaßnahmen ermittelt und dann unter maßgeblicher Mithilfe der ortsansässigen Jägerschaft durch ehrenamtlichen Arbeitseinsatz umgesetzt.

Bisher wurden 288 ha Fläche (175 Flurstücke) von der Initiative PRONATUR angekauft Zusammenfassen lassen sich diese 175 Flurstücke zu 38 Pronaturprojektgebieten (siehe Karte unter dem Punkt • vor Ort). Insgesamt werden 288 ha Fläche in 12 Kreisjägerschaften ehrenamtlich von der Jägerschaft für die Initiative PRONATUR betreut und stehen ausschließlich dem Naturschutz und damit dem Wild als Ruhezone zur Verfügung.

Unsere Landschaft – Ein Produkt des Menschen

Vom Menschen unbeeinflusste Naturlandschaften gibt es in Schleswig-Holstein nicht. Land- und Forstwirtschaft, Straßen, Fließ- und Stillgewässer, Dörfer und Städte prägen das Bild der Landschaft zwischen den Meeren. Neben der Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrswege und Siedlungen hat die intensive Landnutzung vielerorts dazu beigetragen, dass der Lebensraum für wild  lebenden Tier- und Pflanzenarten selten geworden ist.

„Doch in eine Kulturlandschaft gehören auch Rückzugsräume für Wildtiere und -pflanzen.“

Um diesem Trend entgegenzuwirken, bedarf es der gemeinsamen Anstrengungen also der Zusammenarbeit aller im ländlichen Raum. Aus diesem Grund  haben die Jägerinnen und Jäger im Lande schon 1988 die Initiative PRONATUR ins Leben gerufen. PRONATUR hilft diese Rückzugsräume zu erhalten und Neue zu schaffen. Unser Auftrag ist es, die Artenvielfalt in der Landschaft zu fördern und nachhaltig für kommende Genartionen zu sichern.

Weg frei! – für Rothirsch und Co.

Tier- und Pflanzenarten können sich neue Lebensräume nur durch Wanderungen erschließen. Große Entfernungen zwischen den Biotopen oder künstliche Barrieren, wie Straßen und Siedlungen verhindern dies. Der genetische Austausch und die Besiedelung neuer Lebensräume sind damit unterbrochen.

Beispiel: Der Rothirsch – Unsere größte heimische Säugetierart war ursprünglich weit verbreitet. Heute ist diese faszinierende Wildart auf wenige Restlebensräume zurückgedrängt. Straßen und Siedlungen verhindern seine Wanderbewegungen. PRONATUR setzt sich deshalb für die Schaffung von Wanderkorridoren und Wildtierquerungen an Straßen ein.

„Wo Hirsche wandern, ist auch für viele andere Tier- und Pflanzenarten der Weg frei.“

Lebensräume verbinden!

Eine Vernetzung von zusammenhängenden Biotopflächen ist Hauptziel des Naturschutzes in Schleswig-Holstein. PRONATUR pachtet und kauft Flächen für dieses Netzwerk an. Es entwickelt wichtige Trittsteinbiotope, wie Feldholzinseln, Ackerraine und Kleingewässer in der Landschaft und hilft damit dem Biotopverbund. So miteinander verbundene Lebensräume ermöglichen Wanderungen und erhalten eine „natürliche“ Dynamik im Ökosystem. Vor Ort werden die Flächen von ansässigen Jägerinnen und Jägern betreut und deren Entwicklung gefördert.

Artgerecht

Viele Tier- und Pflanzenarten haben sich an spezielle Lebensräume angepasst. PRONATUR unterstützt beispielhaft spezielle Artenschutzprojekte für:

Seeadler: Seit Jahrzehnten setzen sich die Jägerinnen und Jäger in Schleswig-Holstein für den Seeadlerschutz ein. Nisthilfen wurden geschaffen und die Brutplätze werden vor Nesträubern und Störungen beschützt.

Fischotter: Die Jägerschaft macht sich stark für otterfreundliche Straßenquerungen, so dass  die Otter gefahrlos wandern können. Nach und nach erobern sich die Fischotter frühere Lebensräume so zurück.

Fledermäuse: Mit der Schaffung von Rückzugsräumen im Sommer- und Winterquartieren werden den heimischen Fledermäusen zahlreichen Rückzugsräume bereit gestellt.

Wiesenweihe: Junge Wiesenweihen sind oft durch die Getreideernte gefährdet. Mit dem Schutz der Bodennester vor den Erntemaschinen wird den Jungtieren das Pflügewerden ermöglicht.

Uhu: Ohne die Wiederansiedlung durch Jägerinnen und Jäger gäbe es den Uhu in Schleswig-Holstein nicht. Heute ist er dank intensiver Schutzbemühungen wieder zahlreich im ganzen Land vertreten.

Eisvogel: Die Bäche, Flüsse und Seen in Schleswig-Holstein bieten viel Platz für den Eisvogel. Doch oft fehlt es dem Höhlenbrüter an geeigneten Nistplätzen. Jägerinnen und Jäger schaffen hier Abhilfe. Es werden Niströhren angelegt oder künstliche Brutcontainer aufgestellt.

Rotbauchunke, Laubfrosch, Kammmolch und Co.: Mit der Anlage von zahlreichen Kleingewässern wurden landesweit Amphibienlaichgewässer für hoch bedrohte Arten geschaffen.

Wildbienen: Blüten- und nektarreiche Buntbrachen und Wildwiesen aber auch künstliche Insektenhotels sind Bienenlebensräume aus Jägerhand.

Helfen Sie mit – Unterstützen Sie PRONATUR! 

Egal ob 5 €, 20 €, 50 € oder mehr – jeder Betrag, den Sie spenden, wird zu 100 % für Arten- und Naturschutzmaßnahmen verwendet. Alle anfallenden Verwaltungskosten werden vom Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V. und den Kreisjägerschaften getragen, so dass Ihr Geld ungeschmälert den heimischen Wildtieren und -pflanzen zu Gute kommt. Alle Spenden sind zweckgebunden und steuerlich absetzbar.
Landesjagdverband Schleswig-Holstein e. V.
Verwendungszweck: Meine Spende für Natur-, Umwelt- und Tierschutz
IBAN: DE44 2109 0007 0051 5769 02