Jagdverbände fordern Behörden zur Zusammenarbeit mit Jägern auf. Jägerinnen & Jäger, Landwirte und Forstleute sollen jeden Wildschwein-Kadaver umgehend melden – etwa über die Tierfund-Kataster-App.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat am 10. September 2020 den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg bestätigt. Der stark verweste Kadaver einer Bache (ca. 2-3 Jahre) wurde wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze im Spree-Neiße-Kreis in der Gemeinde Schenkendöbern gefunden. Die Jagdverbände rufen die zuständige Veterinärbehörde auf, mit Landwirten und Jägern vor Ort die Strategie zur Eindämmung transparent zu erarbeiten und umzusetzen. „Es geht jetzt darum, ohne Hektik jeden Fundort zügig zu isolieren und damit eine weitere Ausbreitung zu verhindern“, sagte DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. „Die Jäger vor Ort haben die beste Orts- und Fachkenntnis und sind bereit, sich einzubringen“, ergänzte DJV-Vize-Präsident Dr. Dirk-Henner Wellershoff. DJV und FLI haben gemeinsam einen Maßnahmenkatalog entwickelt. Die Behörden müssten jetzt Maßnahmen aus diesem Werkzeugkasten intelligent kombinieren, so Dr. Böhning.

Die Jagdverbände rufen alle Jägerinnen und Jäger, Landwirte, Forstleute und Erholungssuchende zu erhöhter Aufmerksamkeit auf: Wildschweinkadaver sollten in jedem Fall dem zuständigen Veterinäramt oder über den Notruf gemeldet werden. Tote Wildschweine, die über die App des Tierfund-Katasters (www.tierfund-kataster.de) gemeldet werden, erreichen direkt das FLI und gehen von dort an das zuständige Veterinäramt. Ein Kadaver sollte in jedem Fall gesichert werden. Das weitere Vorgehen sollte bei einem Fund mit dem Veterinäramt abgestimmt werden: Das ASP-Virus überlebt selbst im Schlamm eines Radkastens über 100 Tage – das Verbreitungsrisiko ist entsprechend groß. Ein Transport ist nur in dichten Spezialbehältern sicher. Kleidung, Schuhe und weitere Gegenstände sollten nach Kontakt mit verdächtigen Kadavern desinfiziert werden. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Infizierte Haus- und Wildschweine sterben innerhalb weniger Tage.

 

Der DJV hat wichtige Fragen zur Afrikanischen Schweinepest in einem Papier beantwortet.

Weitere Informationen zur ASP sowie den Symptomen und Krankheitsbildern finden Sie in der Broschüre:

„Wissenswertes zur Afrikanischen Schweinpest“

 

Informationen für Jägerinnen und Jäger in Schleswig-Holstein:

Hier finden Sie die Liste der Sammelstellen für Fallwild und Aufbruch

Hier finden Sie das Merkblatt zur Beprobung von Wildschweinen zur Früherkennung der Afrikanischen Schweinepest

ASP-Info: Antragsformular zur Aufwandsentschädigungen im Zusammenhang mit der ASP

ASP-Info: Probenbegleitschein – Amtliches Schwarzwild-Monitoring

ASP-Info: Gefahr Afrikanische Schweinepest – Vorbeugende Maßnahmen für Jäger

ASP-Info: Afrikanische Schweinepest beim Schwarzwild – Hinweise zur ASP-Früherkennung

 

Informationen für ausländische Jagdgäste:

ASP-Info: Gefahr Afrikanische Schweinepest – Merkblatt für ausländische Jagdgäste

ASP-Info: Gefahr Afrikanische Schweinepest – Merkblatt für ausländische Jagdgäste (Englisch)

ASP-Info: Gefahr Afrikanische Schweinepest – Merkblatt für ausländische Jagdgäste (Französisch)