Bunte Biomasse kann die Biogaserzeugung und den Schutz der Biodiversität vereinen. LJV-Präsident Wolfgang Heins traf sich mit Werner Schwarz, dem Präsidenten des schleswig-holsteinischen Bauernverbandes und Landwirt Bruno Hamerich in Böbs (Ostholstein). Der Landwirt nimmt teil am Projekt „Bunte Biomasse“. Der Landesjagdverband (LJV) unterstützt das Projekt in Schleswig-Holstein.

Auf 1,5 Hektar hat Bruno Hamerich mehrjährige Wildpflanzenkulturen angebaut. Der Landwirt aus Böbs beteiligt sich am Projekt „Bunte Biomasse“. Das Projekt wird gemeinsam vom Deutschen Jagdverband (DJV), der Deutschen Wildtier Stiftung und der Veolia-Stiftung durchgeführt. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V. unterstützt das Projekt durch Kofinanzierung in Schleswig-Holstein. Mit dem Kooperationsprojekt „Bunte Biomasse“ soll deutschlandweit Mais durch ertragreiche, mehrjährige Wildpflanzenmischungen zur Biomasseproduktion ersetzt werden.

Um für mehr Akzeptanz von Wildpflanzen als Maisalternative zu werben, trafen sich deshalb die Präsidenten der Landesjägerschaft und des Bauernverbandes mit mehreren Pressevertretern. „Biodiversität ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, sagte Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes SH. Dabei gehe es nicht darum, den Mais komplett durch Wildpflanzen zu ersetzen. Vielmehr sollen kleinstrukturierte und vielfältige Flächen entstehen, die Hotspots der Biodiversität bilden, betonte Ansgar Aundrup, Agrarreferent des DJV.

Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein zeigte sich begeistert: „Bunte Biomasse ist ein Leuchtturmprojekt!“. Gleichzeitig forderte Heins vom Land eine Förderung von 500€ pro Hektar, damit Bioenergie aus Wildpflanzen ihr ökologisches Potenzial als Maisersatz entfalten kann. „Energie aus Wildpflanzen ist eine produktionsintegrierte Maßnahme und kombiniert Arten-, Gewässer-, Bodenschutz und die Förderung der Artenvielfalt miteinander“, so der LJV-Präsident weiter. Insgesamt neun Landwirte beteiligen sich in Schleswig-Holstein an dem Projekt. Bis 2024 sollen Wildpflanzen deutschlandweit auf 500 Hektar Mais ersetzen.

Die Vorteile von mehrjährigen Wildpflanzenkulturen sind vielfältig. Die Wildpflanzen sind für fünf Jahre ausgelegt und können an unterschiedlichsten Standorten angebaut werden. Natternkopf, Fenchel, Malve und Co. senken zudem die Produktionskosten durch geringeren Arbeitsaufwand, senken die Bodenverdichtung, bieten ganzjährige Begrünung und schaffen zusätzlichen Lebensraum für Wildtiere und Insekten. Die Verminderung des Wildschadensrisikos ist ebenso ein positiver Effekt. Die mehrmonatige Blühphase schafft zudem Akzeptanz in der Bevölkerung.

PM LJV-SH