Wildschweine: Im April 2020 meldeten vor allem Polen und Ungarn neue ASP-Fälle bei Wildschweinen. In Polen traten auch wieder einige der Fälle im Westen, nahe an der Grenze zu Deutschland auf. Diese waren jedoch alle eher im Osten der betroffenen Region. Auch Nord- sowie Südkorea und China meldeten ASP-Fälle bei Wildschweinen.
Hausschweine: Rund zwei Wochen nach dem ersten Ausbruch in Westpolen (siehe Radar Bulletin März 2020) gab Polen am 5. April 2020 den zweiten ASP-Ausbruch bei Hausschweinen in dieser Region bekannt. Der Betrieb liegt im Landkreis Posen, nordöstlich des ersten Ausbruchs und ausserhalb der zu diesem Zeitpunkt im Anhang (des Durch-führungsbeschlusses) 2014/709/EUgeregelten Gebiete. Auch in Litauen ist die ASP bei Hausschweinen wieder aufgetreten. Nach den letzten beiden Ausbrüchen im Oktober 2019 wurde am 14. April 2020 ein neuer Ausbruch festgestellt. Der Betrieb hielt über 8.500 Schweine. Er liegt in der Gemeinde Molėtai im Osten des Landes innerhalb des reglementierten Gebiets (Teil II des Anhangs 2014/709/EU). Die Infektion wurde im Rahmen der passiven Überwachung entdeckt.Wie im Vormonat wurden auch im Berichtszeitraum zahlreiche Ausbrüche aus Rumänien gemeldet. Mehrheitlich waren Kleinhaltungen betroffen. Aus Bulgarien wurde ein Ausbruch in einer Kleinhaltung gemeldet, aus der Ukraine zwei Ausbrüche in Betrieben mit je knapp 300 Tieren. Aus China und denPhilippinen wurden weitere Ausbrüche gemeldet.
Kommentar: Die ASP breitet sich in Europa weiter aus, sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen. Der in Polen festgestellte neue Ausbruch ist für polnische Schweineproduktion besorgniserregend. Denn er befindet sich in Grosspolen, der Hochburg der polnischen Schweinefleischerzeugung (rund 40 %) mit einer Dichte von über 300.000 Tieren pro Landkreis. Die Infektion wurde durch einen Ferkelzukauf aus dem zuerst betroffenen Schweinebetrieb in Lebus (siehe Radar Bulletin März 2020) verschleppt. Da die Ferkel zunächst keine Symptome zeigten, wurde die Infektion – obwohl es sich um einen bekannten Kontaktbetrieb handelte – vermutlich aufgrund einer falschen Beprobungs-Strategie erst Anfang April erkannt. An der Grenze zu Polen wurde von Deutschland die Jagd intensiviert sowie die Überwachung der Wildschweinpopulation gestärkt.
(Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut)
Weiterführende Informationen & Kartenmaterial finden Sie unter folgendem Link : Aktuelles zur ASP