Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat am 10. September vergangenen Jahres erstmals den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg bestätigt. Der stark verweste

Die Umgebung eines Fundes sollt großflächig fotgrafiert werden. (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Die Umgebung eines Fundes sollt großflächig fotgrafiert werden. (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Kadaver eines Wildschweins wurde wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze im Spree-Neiße-Kreis gefunden. Die Erfahrungen aus den europäischen Nachbarländern haben gezeigt, dass eine sprunghafte Ausbreitung der ASP vor allem durch das Einwirken des Menschen möglich ist. Umso wichtiger sind Monitoringmaßnahmen, um Funde von tot aufgefundenem Schwarzwild frühestmöglich zu melden und zu dokumentieren. Der Landesjagdverband ruft deshalb alle Jägerinnen und Jäger, Landwirte, Forstleute und Erholungssuchende zu erhöhter Aufmerksamkeit auf: Wildschweinkadaver sollten in jedem Fall dem zuständigen Veterinäramt oder über den Notruf gemeldet werden. Tote Wildschweine, die über die App des Tierfund-Katasters (www.tierfund-kataster.de) gemeldet werden, erreichen direkt das FLI und gehen von dort an das zuständige Veterinäramt. Bei einer Meldung über die TFK-App kann Fotomaterial des Fundes direkt hochgeladen werden.

Wichtig ist im Falle eines Fundes die ausführliche Dokumentation des Fundortes. Der Fund lässt sich mittels Foto einfach und schnell dokumentieren. Wichtig sind hierbei folgende Aufnahmen: Fotografieren Sie die Umgebung um den jeweiligen Fundort großflächig. Dies ist vor allem wichtig, wenn sich bspw. ein großer Ameisenhaufen oder ein Fuchsbau in der näheren Umgebung befindet. Fotografieren Sie den Kadaver nach Möglichkeit aus mehreren Blickwinkeln. Machen Sie außerdem mehrere Bilder von Insekten am Kadaver. All diese Informationen helfen, die Liegezeit des Kadavers zu beurteilen. Wichtige Informationen wie wetterbedingte und jahreszeitliche Umwelteinflüsse, aber auch standortbedingte Informationen wie bspw. ein abgeerntetes Feld oder eine Suhle in einer Dickung, liefern unter Umständen Informationen zu Liegezeit oder zur Ursache eines möglichen Seucheneintrags.

Ein Kadaver sollte in jedem Fall gesichert werden. Das weitere Vorgehen sollte bei einem Fund mit dem Veterinäramt abgestimmt werden: Das ASP-Virus überlebt selbst im Schlamm eines Radkastens über 100 Tage – das Verbreitungsrisiko ist entsprechend groß. Ein Transport ist nur in dichten Spezialbehältern sicher. Kleidung, Schuhe und weitere Gegenstände sollten nach Kontakt mit verdächtigen Kadavern desinfiziert werden.

(Quelle: 2020 Zersetzungsstadien bei Wildschweinkadavern – und wie die Liegezeit geschätzt werden kann. ATD, 27, 2,85-94)

Detailaufnahmen von Insekten sind wichtig, um die Liegezeit zu bestimmen (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Detailaufnahmen von Insekten sind wichtig, um die Liegezeit zu bestimmen (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Der Verwesungsstatus des Kadavers kann mit Bildern besser nachvollzogen werden (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Der Verwesungsstatus des Kadavers kann mit Bildern besser nachvollzogen werden (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Der Kadaver sollte aus mehreren Blickwinkeln fotografiert werden. (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Der Kadaver sollte aus mehreren Blickwinkeln fotografiert werden. (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Der Einfluss von Insekten und bspw. Aasfressern lassen wichtige Rückschlüsse zu (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)

Der Einfluss von Insekten und bspw. Aasfressern lassen wichtige Rückschlüsse zu (Carolina Probst, Friedrich-Loeffler-Institut)