Für den Neubau der S-Bahnlinie zwischen Hamburg und Bad Oldesloe haben die Kreisjägerschaft Stormarn e. V. (KJS) und der Landesjagdverband Schleswig-Holstein e. V. (LJV) Stellungnahmen für den „Planfeststellungsabschnitt 3“ eingereicht. Hintergrund ist, dass die geplante Bahnlinie einen der wichtigsten Wanderwege für das heimische Rotwild zwischen Dänemark und Europa zerschneiden könnte. Das in Schleswig-Holstein bereits genetisch stark verarmte Rotwild würde ohne geeignete Querungsmöglichkeiten die letzte Chance für einen genetischen Austausch mit anderen Populationen verlieren.
Zwischen Ahrensburg und Delingsdorf befindet sich eine bedeutende Rotwild-Wanderroute, die eine direkte Verbindung zwischen dem Beimoorer Forst und dem Duvenstedter Brook darstellt. Die bisher vorliegende Planung wirkt sich in der Form nachteilig auf diese Wanderroute aus, als dass sie durch die Errichtung einer gezäunten Abstellanlage, das Wandern von Rotwild nachhaltig unterbindet. Maßnahmen wie Ruhezonen oder der Verzicht auf Lärmschutzwände in bestimmten Bereichen werden von der KJS Stormarn sowie dem LJV grundsätzlich begrüßt. Leider werden diese Maßnahmen an den falschen Stellen umgesetzt.
Die KJS Stormarn und der LJV fordern die Prüfung von alternativen Standorten für die Abstellanlage. Sollten andere Standorte nicht in Frage kommen, sind Verbesserungsmaßnahmen auf die Rotwild-Wanderroute zwischen Delingsdorf und Bargteheide zu konzentrieren. Als insgesamt wirksamste Methode sieht die Jägerschaft die Schaffung von Wildbrücken
an. Es wird angeregt, die Errichtung einer solchen Querungsmöglichkeit im Bereich der Rotwild-Wanderrouten zu prüfen. Südlich von Ahrensburg sind im Stellmoorer Tunneltal Kleintierdurchlässe geplant. Die Jägerinnen und Jäger fordern, die Durchlässe auch auf die Bedürfnisse von bspw. Schwarz- und Rehwild und anderen Wildtieren abzustimmen.