Die Seehundstation Friedrichskoog hat ihre ersten Heuler der Saison aufgenommen: „Ariel“ und „Heddies“ wurden am 25. und 26. Mai auf Nordstrand bzw. in Büsum gefunden. Nach erfolgreicher Quarantäne zogen sie am 31. Mai in den Aufzuchtbereich um. Seehundjunge sind in den ersten Lebenswochen auf ihre Mutter angewiesen und allein nicht überlebensfähig. Besonders in der aktuellen Ferienzeit mit wechselhaftem Wetter ist Rücksicht gefragt: Ruhe bewahren, Hunde fernhalten und bei Fund eines Jungtiers Seehundjäger, Polizei oder die Robben-App kontaktieren. Nur autorisierte Seehundjäger dürfen Tiere bergen.

In den ersten vier bis sechs Wochen nach der Geburt sind junge Seehunde auf die Versorgung durch das Muttertier angewiesen und allein nicht überlebensfähig. In der kommenden Ferien- und Feiertagswoche mit derzeit unbeständigem und teilweise stürmischem Wetter, das erschwerte Bedingungen für die frisch geborenen Tiere bedeutet, ist ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber den Meeressäugern ausgesprochen wichtig. Die Geburts- und Liegeplätze im Nationalpark liegen in der Regel in der Schutzzone 1 und dürfen nicht betreten werden. Die Nationalparkverwaltung, der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und die Seehundstation Friedrichskoog bitten, in der freien Wildbahn einen großen Abstand zu den Meeressäugern einzuhalten, um die Wildtiere nicht zu beunruhigen. Beim Fund eines allein liegenden jungen Seehundes in von Menschen genutzten Bereichen, z.B. an einem Strand oder Deich, sollte folgendes beachtet werden:

1. Seehund nicht anfassen.

2. Hunde fernhalten und weiten Abstand einhalten.

3. Seehundjäger, Seehundstation oder Polizei benachrichtigen oder die Robben App nutzen

Bei einer Meldung entscheidet der zuständige ortskundige Seehundjäger über die weitere Vorgehensweise. Jeder Einzelfall wird sorgfältig geprüft. Nur die vom Land Schleswig-Holstein bestellten Seehundjäger sind berechtigt, die jungen Robben zu bergen. Wie im Fall von „Ariel“ und “Heddies“ werden die überlebensfähigen Tiere zur Aufzucht oder Rehabilitation an die Seehundstation Friedrichskoog übergeben. Die Seehundstation Friedrichskoog, die wie der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag feiert, ist gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig berechtigte Aufnahmestelle für Robben in Schleswig-Holstein.

Der Heuler „Heddies“ wurde anlässlich des Jubiläumsjahrs des Nationalparks nach dem ersten Leiter des damaligen Nationalparkamtes Heddies Andresen benannt. Entlang des Nationalparks werden die beiden Jubiläen mit vielen zusätzlichen Veranstaltungen über die Besonderheiten des Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und die heimischen Robbenarten Seehund und Kegelrobbe, ihre Gefährdungen und Schutzmaßnahmen im Lebensraum gefeiert. Weitere Informationen zur Arbeit der Seehundstation Friedrichskoog und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2025 finden Sie unter www.seehundstation-friedrichskoog.de