Die Veterinärmedizinerin Dr. Christine Bothmann ist seit dieser Woche neue Direktorin des Landeslabors Schleswig-Holstein. Die vorherige Leiterin des Landeslabors, Katrin Lütjen, war zum 1. März 2021 als Abteilungsleiterin in das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) gewechselt. Seither war die Leitung des Landeslabors unbesetzt.
Frau Dr. Bothmann verfügt über eine mehrjährige Berufserfahrung als Leiterin der Abteilung Tiergesundheit und Tierschutz im niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Zuvor war sie rund 20 Jahre als Amtstierärztin in den Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen tätig. Darüber hinaus war sie lange Jahre Landesvorsitzende der Vereinigung der beamteten Tierärzte in Schleswig-Holstein.
„Ich freue mich, dass wir mit Frau Dr. Bothmann eine fachlich versierte Führungspersönlichkeit für die Leitung des Landeslabors gewinnen konnten. Sie ist eine absolute Fachfrau und kennt Land und Leute. Das Landeslabor sowie die Strukturen und Zuständigkeiten des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und des amtlichen Veterinärwesens in Schleswig-Holstein sind Frau Dr. Bothmann bestens vertraut“, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht.
Zum Jahreswechsel hat das Landeslabor den Jahresbericht 2020 veröffentlicht. Er liefert Einblicke in die vielfältigen Aufgaben der Untersuchung von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen, der Überwachung der Tiergesundheit sowie des Umweltmonitorings.
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Landeslabors im Jahr 2020 war das Management des Geflügelpest-Geschehens. Am 30. Oktober 2020 wurde in Schleswig-Holstein die hochpathogene Aviäre Influenza (Geflügelpest) nachgewiesen. Diesem auch derzeit aktuellen Thema ist ein umfassender Artikel im Jahresbericht gewidmet. Geflügelpestfälle bei Wildvögeln in Schleswig-Holstein machten etwa 51 Prozent aller bundesweiten Geflügelpestfälle aus. Im Landeslabor wurde daraufhin ein Zweischichtbetrieb mit Wochenenddiensten und Rufbereitschaft eingeführt, um die Untersuchung eingelieferter Geflügelproben und die ständige Überwachung des Geschehens gewährleisten zu können. Dabei wurden im Zeitraum von Oktober 2020 bis Juni 2021 2.743 Proben von Wildvögeln und 2.255 Proben von Hausgeflügel untersucht.
In Kooperation mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) wurde ein erweitertes aktives Monitoring initiiert, in dessen Rahmen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) rund 1.500 Proben genommen wurden, welche anschließend zum einen im Landeslabor und zum anderen am FLI untersucht wurden.
Neben dem Geflügelpestgeschehen wird über weitere wichtige Thematiken berichtet – unter anderem den Eintrag von Benzotriazolen in schleswig-holsteinische Gewässer und die dafür notwendige Weiterentwicklung geeigneter Nachweismethoden. Das Landeslabor untersucht jährlich circa 600 Gewässerproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und deren Abbauprodukte, wobei zunehmend auch anthropogene Stoffe aus dem nicht landwirtschaftlichen Bereich in den analytischen Fokus rücken. Weiterhin werden vertiefte Einblicke in das sich stetig weiter entwickelnde „AuthentiSH“-Projekt zum Herkunfts- und Produktionsnachweis von Äpfeln gewährt. Diese und viele weitere Themen sollen Verbraucherinnen und Verbraucher über die spannende Arbeit des Landeslabors informieren.
Der Jahresbericht 2020 ist verfügbar unter: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/L/lebensmittel/datengrundlage
Quelle: MELUND