Waidmannsruh, lieber Frank

Viel zu früh wurde Frank Schmidt aus dem Leben gerissen und zum Schöpfer gerufen. Wir alle sind zutiefst bestürzt und senken unser Haupt in stillem Gedenken.

Frank Schmidt, geboren 1968, Waidmann, Hundeführer und herausragender Schütze, verlor den heftigen Kampf gegen den Krebs und verließ uns zum 29. September. Er war ein Mann mit starkem Gerechtigkeitssinn und über die Kreisjägerschaft Rendsburg-West hinaus bekannt.

Schon von Kindesbeinen an wurde Frank von dem waidmännischen Handwerk geprägt und trat mit dem 16. Lebensjahr in den Landesjagdverband ein. Sein Talent zum jagdlichen Schießen forderte ihn, und so kam es, dass er zur Zeit von Botho Baumann schon Aufgaben im Schießwesen übernahm.

Frank Schmidt ist am 29. September verstorben

Das Ehrenamt machte ihm viel Spaß und nach einiger Zeit ergab es sich, dass er die Stellvertretung des Landesschießobmannes übernahm. 2010 wurde er zum Landesschießobmann des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein gewählt.

Frank war immer aktiv und als Mannschaftsschütze eine zuverlässige Größe bei Kreis-, Landes- und Bundesschießen. Häufig traf man ihn auf dem Schießstand in der Ausbildung, und viele profitierten von seinen Erfahrungen. Seine nachhaltigen Bemühungen galten überdies Jugendlichen und der steigenden Anzahl an Jägerinnen. Während seiner Amtszeit als Landesschießobmann stiegen die Meldungen zur Junioren-Landesmeisterschaft auf ca. 120 Starts an. Auch dass die Damen eine eigene Wertung bei den Bundesmeisterschaften bekamen, war unter anderem dem Antrag durch Frank als Landesobmann zu verdanken.

Frank hat immer dafür gekämpft, dass das jagdliche Schießen auch jagdnah bleibt und nicht zu weit an das sportliche Schießen angeglichen wird, hier gab es oft leidenschaftliche Diskussionen auf den Tagungen der Landesobleute anlässlich der Bundesmeisterschaften. Frank hat immer wieder angemahnt, dass auch alle Jäger, die nicht den Wettkampf im Schießen wählen, auf den Schießständen mitgenommen und motiviert werden müssen.

Für seine besonderen Verdienste wurden Frank 2015 die DJV Nadel in Bronze und 2018 das LJV – Ehrenmesser und die DJV Verdienstnadel in Silber verliehen. Er lebte das Waidwerken, war über seine viel zu kurze Zeit in den Revieren Brinjahe, Embühren und Lüthjenwestedt beheimatet und auch auf vielen auswärtigen Jagden unterwegs. Frank liebte besonders die Gesellschaftsjagden. Für ihn war nicht die Strecke wichtig, sondern die Geselligkeit in der Jagdgemeinschaft und die Tradition. Die Gesellschaften wählten ihn gerne als Richter beim Jagdgericht oder als Würdenträger beim Jägerschlag. Für die Jagd konnte Frank gerne alles stehen und liegen lassen und seine Zeit war davon geprägt. Diana war ihm zum 30.08.2014 holt und er streckte seinen Lebenshirsch in Brinjahe. Einige unter uns können über das ausschweifende Hirschfest berichten. Und so wollen wir ihn in Erinnerung halten.

Für seine Kameradschaft sind wir ihm unendlich dankbar.

Der Familie und den Angehörigen sprechen wir, im Namen der Kreisjägerschaft Rendsburg-West, der Landesschießobleute und des Präsidiums des Landesjagdverbandes Schleswig-Holsteins, unsere Anteilnahme aus.

Das Reh steigt schweigend am stillen Hang,
vom Wald hört man des Kuckucks Klang.
Hoch über dem Forst des Habichts Flug,
da drunter des Jägers Abschiedszug.
Die Hörner spielen dein Halali,
mein Freund, vergessen werden wir dich nie.