Frischlinge gesucht! Worum geht’s?

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bittet die Jägerinnen und Jäger Schleswig-Holsteins um Mithilfe in einem Forschungsprojekt. Für dieses Projekt benötigt die Uni Kiel insgesamt 30 möglichst frisch erlegte Frischlinge in gutem Zustand. „Frischlinge“ heißt hier wirklich junge Tiere, gerne im Lebensalter von ca. 6-10 Wochen („alles was noch Streifen hat“), Tiere, die älter als 5 Monate sind, sind für das Projekt leider uninteressant.

Wie soll das funktionieren?

Wann immer Sie einen (oder mehrere) frischtote(n) Frischling(e) in gutem Zustand haben, melden Sie sich bei Frau PD Dr. Irena Czycholl, iczycholl@tierzucht.uni-kiel.de, 0160/91318723. Frau Czycholl holt baldmöglichst den/die Frischling(e) bei Ihnen ab und verbringt diese(n) an das Institut für Pathologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

Und warum?

In einem vorherigen Projekt zum Thema Schwanzbeißen bei Hausschweinen hat die Uni Kiel „Tätertiere“, also Schweine, die in die Schwänze anderer Schweine gebissen haben, identifiziert und gesundheitlich untersucht. Es sind eine Reihe pathologischer Veränderungen aufgefallen, bei denen fraglich ist, ob diese klinische Bedeutung haben, oder nur Nebenbefunde im Rahmen der normalen Entwicklung des immunologischen Systems sind. Die Wildschweine sollen nun als zusätzliche Kontrollgruppe dienen, um herauszufinden, welche pathologischen Befunde als normal zu werten sind oder klinische Relevanz in Bezug auf die Verhaltensstörung Schwanzbeißen haben könnten.

Darf ich das?

Ja – im Zuge des verstärkten Jagddrucks aufgrund der ASP sollten auch Frischlinge <10kg bejagt werden. Mit Hilfe dieses Projektes ist eine sinnvolle Verwertung dieser kleinen Tiere möglich (wissenschaftliches Interesse). Zusätzlich werden Sie für die Ihnen dadurch entstandenen Kosten entschädigt.
Entstehen mir dadurch Kosten?
Nein – im Gegenteil, es ist im Rahmen des Projekts möglich, dass Sie im Rahmen des Projekts entstandene Kosten abrechnen und erstattet bekommen.

Und was ist mit ASP?

Die Tiere werden mit Verbringen an das Institut für Pathologie standardmäßig auf ASP, KSP und Aujeszky getestet. Sollte eines der Tiere positiv getestet werden, leitet Frau Dr. Czycholl sofort die erforderlichen Schritte ein. Sollte ASP in der Projektlaufzeit auch in Schleswig-Holstein auftreten, kann es sein, dass zusätzliche Hygienemaßnahmen (Desinfektion nach Jagden) erforderlich werden. Darüber würden Sie im Fall der Fälle nochmals gesondert informiert. Desinfektionsmittel kann wiederum von der Uni Kiel gestellt werden oder im Rahmen des Projekts abgerechnet werden.

Wie lange läuft denn das Projekt?

Das Projekt läuft noch bis Ende 2022.
Mein Revier ist in Hamburg/Bremen/Niedersachsen. Kann ich trotzdem mitmachen?
Grundsätzlich ja. Bitte setzen Sie sich direkt mit Frau Dr. Czycholl in Verbindung.

Wer ist mein Ansprechpartner?

PD Dr. Irena Czycholl (Fachtierarzt für Verhaltenskunde)
Institut für Tierzucht und Tierhaltung, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Olshausenstr. 40, 24098 Kiel
Mobil: 0160/91318723, Mail: iczycholl@tierzucht.uni-kiel.de