Am 29. November 2019 fand die jährliche Begehung im Naturschutzgebiet (NSG) Spülflächen bei Schachtholm mit den Betreuern (Jan Pohlmeyer, Dr. Aiko Huckauf), der Unteren Naturschutzbehörde (Alexander Klimek), dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (Angelika Bretschneider), dem Arbeitskreis Heimische Orchideen (Peter Schnack, Manfred Koch) und dem LJV (Kyra Paulweber) statt.
Das im Naturraum der Eider-Treene-Niederung gelegene Naturschutzgebiet besteht aus ehemaligen Spülfeldern, die beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals entstanden sind. Seit 1995 werden dort auf 121 Hektar Magerrasen-, Niedermoor-, Wald-, Gebüschbiotope sowie zwei Kleingewässer geschützt. Um den besonders vielfältigen Biotopkomplex aus offenen bis bewaldeten, trocken-mageren bis feucht-nährstoffreichen Lebensräumen zu erhalten, sind intensive Biotoppflegemaßnahmen notwendig.
Das Hauptproblem im gesamten Gebiet stellt hierbei die natürliche Sukzession dar. Die schnellwachsenden und ausschlagsfreudigen Pioniergehölze wie Birken, Weiden und Pappeln konkurrieren mit typischen und seltenen Pflanzenarten der Magerrasen. Um unter anderem die Echte Mondraute (Botrychium lunaria), das Kleine Knabenkraut (Orchis morio L.) und den Bunten Schachtelhalm (Equisetum variegatum) zu erhalten, werden jährlich Biotoppflegemaßnahmen durchgeführt.
Bisher konnten das Entkusseln, Mähen, gezielte Absägen größerer Gehölze sowie das Beweiden der Flächen die Ausbreitung der Pioniergehölze allerdings nicht zurückdrängen. Laut NSG-Betreuer Jan Pohlmeyer schlugen insbesondere im nördlichen Teil, in dem auch die Orchideen wachsen, rund 90 % der gemähten Birken wieder aus.
Daher diskutierten alle Beteiligten gemeinsam über künftige und nachhaltige Konzepte, welche die Verbuschung minimieren sollen. Mögliche Optionen wären hier eine intensivere Beweidung, andere Mahdmethoden und das Ringeln größerer Birken.