Der Nachweis erfolgte mittels einer Wildkamera Wildkatze (Quelle Wolfsmanagement LfU SH)

Der Nachweis erfolgte mittels einer Wildkamera (Quelle Wolfsmanagement LfU SH)

Eine kleine Sensation: Erstmals seit dem Mittelalter konnte in Schleswig-Holstein wieder eine Europäische Wildkatze (Felis sylvestris) eindeutig nachgewiesen werden. Am 22. März 2025 wurde das Tier im Kreis Herzogtum Lauenburg von einer landeseigenen Wildkamera aufgenommen, die eigentlich zur Überwachung der regionalen Wolfsbestände eingesetzt wird. Wie das Landesamt für Umwelt (LfU) mitteilt, sind die Bilder qualitativ ausreichend, um einen sicheren Nachweis der Art zu liefern. Bereits zuvor gab es vereinzelte Aufnahmen aus der Region, die jedoch keine eindeutige Bestimmung zuließen.

Die Europäische Wildkatze galt in Schleswig-Holstein als ausgestorben – hauptsächlich durch die massive Zerstörung ihres bevorzugten Lebensraums, der Wälder, im Mittelalter. In den vergangenen Jahrzehnten konnte sich die Art jedoch wieder schrittweise nach Norden ausbreiten. Die Lüneburger Heide wurde zuletzt als nördlichstes Verbreitungsgebiet bestätigt. Dass nun ein Tier die Elbe überquert hat, ist ein bedeutender Schritt für die Rückkehr dieser geschützten Art. Die Wildkatze steht europaweit unter strengem Schutz und unterliegt auch dem Schutz des Jagdrechts.

(Quelle Wolfsmanagement LfU SH)

Europäische Wildkatzen lassen sich von wildfarbenen Hauskatzen durch ihren buschigen, schwarz geringelten Schwanz und eine charakteristische Nackenzeichnung mit meist vier dunklen Streifen unterscheiden. Ob das nun gesichtete Tier dauerhaft in Schleswig-Holstein bleibt oder lediglich auf Wanderschaft ist, bleibt abzuwarten.

Beobachtungen oder Fotobeweise können dem Landesamt für Umwelt gemeldet werden, um die weitere Ausbreitung der Art besser dokumentieren zu können. Kontaktmöglichkeiten unter: https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/LFU/service/kontakt