Das Nationale Referenzlabor für Afrikanische Schweinepest (ASP) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bestätigte am Abend des 15.07.2021 die ersten ASP-Fälle bei Hausschweinen in Deutschland. Betroffen sind ein ökologischer Betrieb im Landkreis Spree-Neiße, in dem eine Sau verendete, und eine Haltung mit zwei Schweinen im Landkreis Märkisch-Oderland. Der Ökobetrieb liegt in einer wegen ASP bei Wildschweinen eingerichteten infizierten Kernzone, die Kleinhaltung in einer bisher SP-freien weißen Zone. Die Einschleppungsursache ist in beiden Fällen unklar. „Diese Fälle kommen leider nicht völlig überraschend. Mit einem Eintrag in deutsche Hausschweinbestände musste spätestens seit dem Nachweis der Infektion bei Wildschweinen in Deutschland im September 2020 gerechnet werden. In seiner Risikoeinschätzung zu Auslauf- und Freilandhaltungen vom April betonte das FLI, wie wichtig der Schutz der Schweine insbesondere in der Kernzone und im gefährdeten Gebiet ist“, sagt der Präsident des FLI, Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas C. Mettenleiter.
Die Schweine der beiden Haltungen müssen nun gemäß der Schweinepestverordnung getötet und unschädlich beseitigt werden. Zudem werden seitens der örtlichen Behörden rechtlich vorgeschriebene Restriktionszonen eingerichtet. Aus darin liegenden Betrieben dürfen weder lebende Schweine noch Schweineprodukte transportiert werden.
Am 17.07.2021 wurde vom Friedrich-Loeffler-Institut der dritte Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in einem Hausschweinebestand in Brandenburg bestätigt. Bei dem Bestand im Landkreis Märkisch-Oderland handelt es sich um einen Kleinstbestand mit vier Mastschweinen, von denen zwei verendet waren. Die übrigen zwei erkrankten Tiere wurden getötet.
Die Haltung befindet sich in der Nähe der Kleinsthaltung, in der sich bereits am 15.07.2021 der Verdacht der ASP bestätigt hatte.
Im Landkreis Spree-Neiße trat die ASP im September 2020 erstmalig bei Wildschweinen in Deutschland auf. Seitdem wurden dort 103 Fälle bestätigt, im Landkreis Märkisch-Oderland 261.
Das ASP-Virus kann von Wildschweinen auf Hausschweine sowohl durch direkten als auch indirekten Kontakt übertragen werden. Dabei erfolgt die Ansteckung in der Regel oro-nasal. Der Erreger ist sehr stabil und bleibt in der Umwelt lange infektiös. Daher kann er unter anderem durch rohe oder unzureichend erhitzte Fleischprodukte, kontaminierte Futtermittel, Fahrzeuge, Kleidung und Werkzeuge übertragen werden.
Quelle: PM Friedrich-Löffler-Institut
Hier finden Sie die Pressemitteilung des Deutschen Jagdverbandes