Detlef Kleinwort ist Schutzgebietsbetreuer der ganz besonderen Landschaft Holm.
Es gibt Naturschutzgebiete (NSG), die man nicht einfach der Natur überlassen kann. Ein Beispiel dafür ist das NSG Buttermoor/Butterbargsmoor zwischen Holm und Wedel. Wenn der Mensch untätig bleibt, verändert sich die sensible Region und damit die Lebensbedingungen für stark gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Seit genau 20 Jahren kümmert sich der Jäger Detlef Kleinwort als Schutzgebietsbetreuer um die ca. 105 Hektar große Moor- und Heidelandschaft, unterstützt von einem Helfer-Team. Kleinwort ist vom Landesjagdverband beauftragt und von der Unteren Naturschutzbehörde bestätigt.
Glockenheide, Pfeifengras und Besenheide gehören zu den wichtigen Pflanzenarten, Bekassinen und Kiebitze wie auch viele Amphibien sind hier im Buttermoor/Butterbargsmoor heimisch. Um ihre Lebensbedingungen zu verbessern, sind diverse Arbeiten zu erledigen. Beispielsweise müssen Flächen entkusselt werden, Weideflächen sind zu mähen – damit Bodenbrüter freie Sicht haben – und die Wildschweinpopulation muss eingegrenzt werden, da die Tiere erhebliche Schäden an den Heidemooren verursachen. Außerdem wird kartiert, wo welche Amphibien gefunden werden.
Fabian Born und Hauke Cordes gehören zu dem Betreuer-Team, welches gemeinsam mit den Vertretern anderer Institutionen, zum Anlass von Kleinworts 20jährigem „Dienstjubiläums“, eine Rundtour durch das Moor machte. Annemarie Burmester-Kolwe, die regionale NSG-Betreuerin, Kyra Paulweber vom Landesjagdverband, Andrea Keller, Geschäftsführerin des Regionalparks Wedeler Au sowie Marc Christians, der Naturschutz mit Burenziegen betreibt und Thomas Siemsen, der Landwirt von Giesensand, tauschten Informationen über den Stand der Dinge aus sowie über künftige Pläne wie die Errichtung einer Aussichtsplattform in diesem auch touristisch wichtigen Gebiet.
„Die touristische Nutzung muss man besonders im Auge behalten. Denn zu viele Besucher können zur Belastung werden. Zumal dann, wenn sie sich wenig rücksichtsvoll benehmen“, so Kleinwort, der mit seinem Team deshalb auch Hinweisschilder aufstellt.
Es gibt sogar eine weitere Problematik, die aus dem Naturschutz heraus entstanden ist. Die Untere Naturschutzbehörde hat veranlasst, dass Teile des Moores wieder vernässt werden. „Das hilft zwar den Amphibien und Reptilien, die das Wasser und Moor lieben, nicht aber den Kreuzottern die auf trockene Winterquartiere angewiesen ist“, sagt Detlef Kleinwort und beschreibt so einen klassischen Zielkonflikt.
Wie es zukünftig im NSG weitergehen wird, ist noch ungewiss. Sicher ist jedoch, dass sich Detlef Kleinwort und sein Betreuer-Team auch nach 20 Jahren weiterhin voller Engagement und Elan für den Erhalt, den Schutz und die Entwicklung im Buttermoor/Butterbargsmoor einsetzen werden.
Holm, 22.04.2019 DK / JF