Hundehalter vereint eine Sache ganz besonders: Die Liebe zum Tier, ganz speziell zu ihrem Vierbeiner. Der Markt um den Hund ist ein Millionengeschäft. Ob teure Futtermittel, Krankenversicherungen, wertvolle Halsbänder oder Wellnessurlaub für Tiere: Den deutschen Hunden geht es mitunter besser als dem ein oder anderen Menschen.

Selbstverständlich gehört zur Tierliebe auch eine artgerechte Haltung und damit verbunden lange, ausgedehnte Spaziergänge durch Wald und Flur. Am besten fühlen sich die Hundebesitzer, wenn ihr Kamerad ohne Leine durch die Feldmark läuft.

Leider ist diese Art des Auslaufes nicht ganz unproblematisch. „Während sich Frauchen und Herrchen freuen, dass ihr Vierbeiner frei umher toben kann, haben unsere Wildtiere das Nachsehen“, sagt Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. Der Frühling steht vor der Tür. Nahezu alle heimischen Wildtiere bringen in dieser Zeit ihren Nachwuchs zur Welt. „Viele Menschen verbinden mit dem Begriff Wildtier zuerst das Reh. Und wenn keine Rehe zu sehen sind, glauben sie, man könne den Hund laufen lassen, da kann ja nichts passieren“, sagt Heins. Dabei werden leider zahllose andere Wildtiere vergessen, die jetzt teilweise schon Jungtiere haben. Die ersten Hasenbabys wurden bereits vor einigen Wochen geboren. Hasen leben nicht in Höhlen, der Nachwuchs liegt in kleinen, offenen Nestern im Grünland. Gleiches gilt für Brutvögel, denn längst nicht alle haben ihre Nester auf den Bäumen. Läuft ein Hund nun frei über die Felder, richtet er Schäden an, die ein Hundehalter gar nicht sehen kann. Gelege werden zerstört, junge Hasen tot gebissen.

Es bleibt leider auch ein hartnäckiges Gerücht, dass ein Hund ein gesundes Reh gar nicht zu fassen bekommt und, sollte es zum Hetzen kommen, am Ende nichts passiert. Die Wahrheit sieht dabei leider ganz anders aus: Oftmals schnappt der Hund das Reh doch, weil es in Panik in Zäune läuft. Das passiert vor allen Dingen in stadtnahen Gebieten, aber auch auf dem Land.

„Die Bilder, die wir Jäger dann sehen, wenn wir ein schwerverletztes Tier von seinen Qualen erlösen müssen, gehen einem nie wieder aus dem Kopf und machen sehr betroffen“, sagt der Präsident des Landesjagdverbandes. Und sollte das Reh doch schneller als der Hund sein, verlieren werdende Muttertiere durch den Stress oftmals ein paar Tage später ihre Föten.

Viele Hundehalter wissen gar nicht, was sie mit ihrer gut gemeinten Tierliebe anrichten. Denn auch für den Hund kann es gefährlich werden. Wildtiere gehen nicht zum Tierarzt. Es ist es leicht möglich, dass der geliebte Vierbeiner Krankheiten mit nach Hause bringt, die für ihn nicht gut sind. Daher hat der Landesjagdverband Schleswig-Holstein einen Aufklärungs-Flyer entworfen, in dem genau beschrieben ist, auf was geachtet werden muss, damit alle ein glückliches Miteinander finden: Hund, Wild und Mensch.

„Wer Tiere liebt, der versucht alles, um Tierleid zu verhindern. Daher mein Appell an alle Hundehalter: Leinen sie ihre Hunde an, wo sie angeleint werden müssen und tragen sie durch ihr verantwortungsvolles Verhalten einen Teil zum Naturschutz bei. Die Wildtiere werden es ihnen danken“, so Heins.

Der Flyer „Hunde im Revier – Gefahren für Wild und Hund“ ist ab sofort in der Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein erhältlich (www.ljv-shop.de).

Mit freundlichen Grüßen,

Dipl. Ing. Marcus Börner
Geschäftsführer
Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V.
Böhnhusener Weg 6
24220 Flintbek

Tel.: 04347-9087-0
Fax: 04347-908720
www.LJV-SH.de