Ein ganz besonderes Jubiläum für die Tradition und das Brauchtum
Der Landesbläserwettbewerb konnte nach langer Corona-Pause mit einer tollen Beteiligung endlich wieder durchgeführt werden. Fast 4 Jahre wurden keine Jagdhornklänge mehr gehört, bläserische Veranstaltungen mussten ausfallen. Einige Bedenken vorab wurden schnell zerschlagen, da die Bläsergruppen sich wieder zum Üben treffen konnten und viel Lust auf einen Wettbewerb hatten, um sich mit anderen zu messen und den inneren Zusammenhalt zu stärken. Der Landesbläserwettbewerb wurde für 10 Wertungsklassen sowie die Prüfung für das Jagdgebrauchshornbläserabzeichen und wieder einem Hubertusgottesdienst als Wettbewerbsteil ausgeschrieben.
28 Gruppen und 28 Kleinformationen meldeten ihre Teilnahme, so dass jede ausgeschriebene Wertungsklasse stattfinden konnte. Besonders über die Gäste aus dem Landesverbänden Bayern, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Niedersachsen sowie Schweden und Dänemark waren wir sehr erfreut. Auch andere Verbände, wie die reiterliche Jagdhornbläsergilde, meldeten ihre Teilnahme.
Gemeinsam mit der ausrichtenden Kreisjägerschaft Oldenburg, unter der Leitung des Vorsitzenden Carsten Höper und der Kreisbläserobfrau Jutta Bestgen und ihrem eingespielten Team, konnte die Planung des LJV S.-H. e.V. und des Landesbläservorstandes auf dem Gut Görtz, Heringsdorf, abgeschlossen werden. Nach vielen Treffen und Telefonkonferenzen sagten 5 erfahrene Wertungsrichter gerne weiterhin ihre Wertungsbereitschaft zu, waren sie doch bereits für 2020 eingeladen. So konnten bereits am Vortag die Richter Dr. Carlo Caspari, Niedersachsen, Olaf Hanspach, Sachsen, Günther Lunemann, Nordrhein-Westfalen, Walter Löw, Landesbläserobmann Baden-Württemberg und Klaus Vagt, Niedersachsen, auf dem Gut Görtz begrüßt werden. Nach einer kleinen Stärkung wurde den Richtern die wunderbare Ostsee per Schiff bis zur Fehmarnsundbrücke nähergebracht. Später hat eine Begehung des liebevoll ausgestatteten Gut Görtz die Richter auf den Wettbewerb eingestimmt und der Abend klang ruhig aus.
Früh, sehr früh, am Wettbewerbstag wurden letzte Vorbereitungen getroffen, die Meldezentrale wurde für den Echtbetrieb ein letztes Mal durch Frau Theresa Strzyezewski/LJV S.-H. e.V., getestet, das Hofcafé geöffnet und die letzten Sitzplätze hergerichtet. Und dann waren sie da, die ersten Bläsergruppen. In ihrer schönsten Auftrittskleidung waren alle Bläser hochmotoviert und leicht aufgeregt, war es doch für alle nach langer Pause eine neue Herausforderung.
Das Wetter meinte es zum Neustart des Landesbläserwettbewerbs besonders gut mit allen und ließ bei herrlichstem Sonnenschein die Stimmung sofort gut werden. Den Einstieg machten dann gleich zwei heimische und damit gastgebende Gruppen Beginnergruppen, die sich der Wertungsklasse „C“ stellten. Auch dies war möglich in der Pandemiezeit. Wo sich einige Bläsergruppen aufgrund von Verlusten ihrer Bläser aufgelöst haben, haben sich auf anderer Seite wieder neue Gruppen gebildet, um die Tradition weiter zu erhalten.
Die Richter hatten ein sehr gutes Gehör und bewerteten alle gemeldeten und auch gestarteten Gruppen fair und erfahren. Sie haben ihr Bestes gegeben und waren hochkonzentriert.
Durch eine Jury, bestehend aus den Mitgliedern des Landesbläservorstandes, Marita Hansen, der Kreisbläserobfrau der Kreisjägerschaft Oldenburg, Jutta Bestgen und dem Corpsführer Wulf Femerling, KJS Oldenburg, konnten alle 9 Anwärter für das Jagdgebrauchshornbläserabzeichen dieses erfolgreich bestehen und wurden mit einer Urkunde und einer Teilnehmernadel ausgezeichnet. Nach Auslosung aus 13 zu beherrschenden Signalen trugen die Bläser die Signale zu Ehren des Hasen, des Rehs und der Sau vor.
Sehr erfreulich war die Teilnahme von gleich 3 Jugendgruppen, die in den angetretenen Stärken teilweise erst seit knapp 2 Jahren zusammen üben.
Nach einer kurzen Mittagspause kamen die zahlreichen Zuhörer in den Genuss der am stärksten vertretenen Wertungsklasse „G“, die aus 9 Gruppen bestand.
Als besondere Auszeichnung konnte die Landesbläserobfrau Mandi-Rose Wargenau-Hahn Bläserehrennadeln für besonderen Einsatz und Engagement in Bronze an die Kreisbläserobfrau der KJS Oldenburg Jutta Bestgen vergeben. Die Herren Wertungsrichter Walter Löw und Klaus Vagt erhielten ebenso die Ehrennadel in Bronze, für ihren unermüdlichen und jahrelangen Einsatz auf den schleswig-holsteinischen Landesbläserwettbewerben.
Aufzeichnungen verrieten, dass die Wertungsrichter Dr. Carlo Caspari, Olaf Hanspach und Günther Lunemann bereits seit mehr als 40 Jahren als Wertungsrichter in Schleswig-Holstein eingesetzt werden. Sie wurden dafür mit der Bläserehrennadel in Silber belohnt und ausgezeichnet.
An der Wertungsklasse Es nahmen 5 Bläsergruppen teil, es wurden zunächst ein Pflichtstück und ein selbstgewähltes Kürstück vorgetragen, um dann später ein weiteres Kürstück im Rahmen eines Hubertusgottesdienstes vorzutragen. Den Hubertusgottesdienst gab es, nach 2013 in Appen, in dieser Form zum zweiten Mal auf einem schleswig-holsteinischen Landesbläserwettbewerb. Die Bläsergruppen trugen die Hubertusmesse als ihr zweites Kürstück unter Bewertung vor und fand großen Anklang bei den Gruppen und Zuhörern. Durch den Gottesdienst führte souverän Pastor Axt, Kirchenkreis Ostholstein, unter Beteiligung von den Jugendlichen Tordis Voß und Paula McNally, die die Geschichte „Was ist die Jagd“ vortrugen. Gemeinsam mit der Gemeinde und den Bläsern wurde das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ kraftvoll gesungen. Nach der Segnung durch Herrn Axt war der offizielle Wettbewerbsteil beendet und alle warteten gespannt auf die Siegerehrung. Bis zur endgültigen Bekanntgabe der jeweiligen Platzierungen fand ein gemeinsames Abschlusskonzert aller Bläsergruppen und Einzelbläsern statt.
Dem Hausherrn Johannes Weilandt wurde mit der „Echofanfare“, vorgetragen durch die Bläsergruppe aus Holm/Pinneberg, ganz besonders für die großzügige Nutzung seines Anwesens gedankt.
Nach der Siegerehrung saßen viele Gruppen noch zusammen, um den schönen und harmonischen Tag ausklingen zu lassen. Die dann doch recht weite Heimreise wurde entspannt angetreten und man war sich einig: bis zum nächsten Mal. Wir sehen uns wieder auf dem Landesbläserwettbewerb 2024.
Wir danken der Kreisjägerschaft Oldenburg, mit ihrem fantastisch organisierten Team, für die liebevolle, aufwändige und detaillierte Ausrichtung des Landesbläserwettbewerbes Schleswig-Holstein 2022, Tradition und Brauchtum.
Sieger der Wertungsklassen:
„C“: 1. Lübsche Dörfer, 2. Waidmannsheil, 3. Hinnerup og Omegens Jakthornsblaesere/Dänemark
„B“: 1. Jagdhornmädels Jevenstedt, 2. Jagdhornbläsercorps Detmold-Lage/NRW
„A“: 1. Dänischer Wohld, 2. Hademarschen
„DUO A“: 1. Wildacker Duo/Leo und Tobias Zeitler, 2. Von den Holmer Sandbergen/Martin Templin und Detlef Kleinwort, 3. Windberg-Duo/ Deborah und Susanne Hackländer
„Solo A“: 1. Leo Zeitler, 2. Frederick Kleinwort, 3. Detlef Kleinwort
„Gruppe Jugend“: 1. Steinburger Jagdhörnchen, 2. Malenter Wiesel, 3. Holm Frischlinge
„Solo Jugend“: 1. Jonas Hansen, 2. Hugo Wilkens, 3. Johann Ewers
„Duo Es“: 1. Die Heideperlen, 2. Duo Höher, 3. Hadelner Du
diese Wertungsklasse bestand ausschließlich aus Gästeduos
„G“: 1. Hohner Harde, 2. Holm Überläufer, 3. Bläsergruppe Aukrug
„Es“: 1. Freischütz Eutin, 2. Parforcehornbläser Wilstermarsch, 1. Platz Gäste Bien Aller Verden
Die vollständigen Ergebnislisten können unter www.ljv-sh.de eingesehen werden.
Bianka Randschau/Öffentlichkeitsobfrau Landesbläservorstand